EMOTIONEN & GEFÜHLE

Emotionen als Superpower: Wie wir Kraft daraus gewinnen, Gefühle zu erkennen und zu benennen

Wir alle haben Gefühle, jeden Tag und jede Minute – doch die meisten von uns haben nie gelernt, gut mit ihnen umzugehen. Während wir in der Schule Mathe und Deutsch gelernt haben, sind wir in Gefühlsdingen oft Analphabeten geblieben. Dabei liegt gerade hier eine unglaubliche Kraft, die wir uns im Alltag zunutze machen können: unsere Superpower Emotionen! Indem wir einen besseren Zugang zu unseren Gefühlen entwickeln, können wir mehr Ruhe, Klarheit und Balance im Alltag erlangen. Wir selbst werden zu Superhelden in unserem Leben.

Many of us believe ourselves to be thinking beings who feel, but as neuroanatomist Jill Taylor rightly points out, we are actually feeling beings who think.
— Susan Magsamen and Ivy Ross

IN A NUTSHELL – DREI INSIGHTS

Emotionen und Gefühle

Emotionen sind der anfängliche Ausdruck unserer Reaktion auf Umweltreize, innere Bedürfnisse und Triebe, während Gefühle die Wahrnehmung dessen sind, was unser Körper erfährt. Oft treten die Emotion und die damit verbundene Handlung zuerst im Gehirn und im Körper auf, und erst danach erfolgt die subjektive Wahrnehmung dieser emotionalen Zustände.

Wahrnehmen, nicht werten

Menschen, die negative Gefühle – wie Traurigkeit, Angst und Wut – gewohnheitsmäßig als schlecht oder unangemessen bewerten, haben mehr Angst- und Depressionssymptome haben und sind weniger zufrieden mit ihrem Leben als Menschen, die ihre negativen Gefühle im Allgemeinen positiv oder neutral wahrnehmen.

Die Sprache/n der Gefühle

Eine Wissenschaftliche Studie zeigte: je mehr Sprachen man spricht, desto mehr Empfindungen kann man spüren.

Sprache bedeutet auch Identifikation: “man fühlt sich alleine” — man oder Du? Zudem erlaubt sind uns, Gefühle mit gesunder Distanz wahrzunehmen: “Ich bin wütend” vs. “Ich verspüre Wut”.

Webinar: Superpower Emotionen

Die besten Übungen zur praktischen Umsetzungen hat Dr. Nina Bürklin im Webinar bei Zimply Natural beschrieben und angeleitet. Neben wissenschaftlichen Insights teilt sie auch Impulse für den Alltag. Lernen Sie jetzt, Gefühle besser zu erkennen und zu benennen.

Für dieses Thema kooperieren wir mit Zimply Natural: körperliche und seelische Gesundheit gehen Hand in Hand. Wir sind überzeugt, dass Heilpflanzen können hier einen großen Beitrag leisten, insbesondere dann, wenn sie als handliche Sprays einfach im Alltag genutzt werden können.

Zimply Natural ist der erste Konfigurator für individuelle Arznei! In nur drei Minuten können Sie auf der Homepage mit Hilfe eines Fragebogens Ihre individuelle naturheilkundliche Mischung aus über 100 Heilpflanzen und Essenzen erstellen und bequem als Spray bei unseren Partnerapotheken bestellen.
Unterstützung im Alltag: passend zum Thema Superpower Emotionen haben wir das einzigartige Spray „Schön, dass du da bist“ kreiert. Hier klicken, um direkt zum Spray zu kommen. Mit dem Code WertundSinn10 erhalten Sie 10% auf jede Bestellung.

Wozu brauchen wir Emotionen und Gefühle überhaupt?

Wir alle erleben Gefühle, jeden Tag auf’s Neue. Da sind einerseits Gefühle wie Freude, Liebe oder auch Überraschung, die uns gerade zu beflügeln können. Andererseits gibt es Gefühle wie Wut oder Trauer, die den meisten von uns unangenehm sind. In manchen Fällen können sie uns sogar richtig übermannen, dann sind wir außer uns.

Einen besseren Umgang mit all den Empfindungen zu finden kann uns darin unterstützen, mehr Klarheit und Ruhe im Alltag zu finden. Außerdem können Emotionen und Gefühle, wenn wir uns trauen ihnen zuzuhören, eine gute Entscheidungshilfe im Leben sein. Wie aber kann ein solcher Umgang gelingen?

Ein altes Sprichwort besagt „If you can name it, you can tame it“, was im Deutschen so viel bedeutet wie „wenn du es benennen kannst, kannst du es auch zähmen“.

Das klingt erstmal leicht. Gleichzeitig haben die wenigsten von uns wirklich gelernt, Gefühle zu erkennen und erst recht nicht, diese zu benennen. Die schlechte Nachricht: wir sind so etwas wie „emotionale Analphabeten“. Was uns fehlt ist die so genannte „emotional literacy“. Die gute Nachricht: ebenso wie Rechnen, Lesen und Schreiben können wir auch einen besseren Umgang mit Emotionen und Gefühlen lernen.

Emotionen sind der anfängliche Ausdruck deiner Reaktion auf Umweltreize, innere Bedürfnisse und Triebe, während Gefühle die Wahrnehmung dessen sind, was dein Körper erfährt: Oft treten die Emotion und die damit verbundene Handlung zuerst im Gehirn und im Körper auf, und erst danach erfolgt die subjektive Wahrnehmung dieser emotionalen Zustände, die die Gefühle widerspiegeln, wenn überhaupt.
– Susan Magsamen und Ivy Ross, Your Brain on Art

Erst die Emotionen, dann die Gefühle

Diese kurze Beschreibung bringt auf den Punkt, was oftmals verwirrend erscheint. Emotionen sind unsere unmittelbare Reaktion auf das, was wir in einem Moment erleben. Das Wort stammt vom Lateinischen „emovere“, sodass Emotion frei übersetzt werden kann mit Energie, die in Bewegung gesetzt wird. Bei Emotionen geht es um Aktion und Entscheidungen, sowohl im Vermeiden von Gefahren als auch im Ergreifen von Chancen. Emotionen sind zunächst unbewusst. Das beinhaltet das Vermeiden von Gefahren ebenso wie das Ergreifen von Chancen. Hauptsache, du setzt dich in Bewegung.

Feelings, that is your brain trying to make sense of your sensations. – Lisa Feldmann Barett

Gefühle sind also ersten ein Abbild dessen, was in deinem Körper passiert und zweitens eine Interpretation deines Gehirns. Dadurch werden sie bewusst gemacht (im Gegensatz zu Emotionen). Daraus entstehen dann Erinnerungen oder auch Bewertungen, etwas spezifisch Menschliches. Außerdem geben sie einen guten Hinweis auf unsere derzeitige Verfassung. Sie können auch als Brücke zwischen Körper und Seele bezeichnet werden.

Wichtig ist, dass die Bewertung unserer „schlechten“ Gefühle im Sinne von „Trauer ist blöd“ oder „Wut ist schlecht“ nachweislich negative Auswirkungen auf uns hat. Eine aktuelle wissenschaftliche Studie zeigte, dass Menschen, die negative Gefühle – wie Traurigkeit, Angst und Wut – gewohnheitsmäßig als schlecht oder unangemessen bewerten, mehr Angst- und Depressionssymptome haben und weniger zufrieden mit ihrem Leben sind als Menschen, die ihre negativen Gefühle im Allgemeinen positiv oder neutral wahrnehmen.

Emotional beweglich zu sein bedeutet, den Kontext bestimmter Situationen zu erkennen und so auf die Welt zu reagieren, wie sie gerade ist.
– Susan David, Emotionale Beweglichkeit

Gefühle erkennen und benennen

Das Benennen der Gefühle ist nicht immer einfach, ist es doch oft mit der Realisierung und Akzeptanz verbunden, bspw. einen bestimmten Schmerz zu empfinden. Nur: ohne das Zulassen der Gefühle können wir sie nicht hinter uns lassen. Im Gegenteil: je mehr wir versuchen, sie zu verdrängen, desto stärker werden sie wiederkommen.

„Das ist die Ironie des Verdrängens. Es fühlt sich so an, als verleihe es Kontrolle, dabei verlieren wir sie dabei. Erstens bestimmen unsere Gefühle, wo es langgeht. Und zweitens tauchen verdrängte Gefühle unweigerlich in unbeabsichtigter Weise wieder auf. Diesen Prozess nennen Psychologen emotionales Überlaufen.“ – Susan David in ihrem Buch „Emotionale Beweglichkeit: Für freie Entfaltung mit klarem Blick und offenem Geist“.

Generell hilft es, sich bewusst zu machen.

Gefühle sind menschlich und gehören zu unserem Leben dazu.
Gefühle nicht zu bewerten ist ein Schlüssel zur Zufriedenheit.
Gefühle sind nicht gut oder schlecht, sie sind einfach.

Naming or labeling difficult emotions helps us to disentangle, or “unstick,” from them. If we can say, “This is sadness” or “Fear is arising,” we get perspective on the emotion rather than being engulfed by it. This gives us some emotional freedom. Name it and you tame it.
– Kristin Neff, Fierce Self-Compassion

Die Sprache/n der Gefühle

Die konkrete Benennung unserer Gefühle hat noch weitere Vorteile. Sprache bedeutet hier auch Identifikation: “man fühlt sich alleine” — man oder Du? Außerdem gibt es einen Unterschied, ob ich sage „Ich bin wütend“ oder „Ich verspüre Wut“. Im ersten Fall identifiziere ich mein ganzes Sein mit dem Gefühl, während ich im zweiten Fall eine temporäre Empfindung beschreibe (und nicht einen Teil von mir selbst).

Interessant ist, dass unsere Sprache tatsächlich helfen kann, ein besseres Verständnis für unsere Empfindungen zu kriegen. Eine wissenschaftliche Studie mit 2.474 Sprachen (!) zeigte: je mehr Sprachen man spricht, desto mehr Empfindungen kann man spüren.

Dazu die Autoren der Studie: „Viele menschliche Sprachen verfügen über ein reichhaltiges Vokabular, das sich mit der Kommunikation von Emotionen befasst. Obwohl nicht alle Wörter für Emotionen gebräuchlich sind – das deutsche Wort Sehnsucht bezieht sich auf einen starken Wunsch nach einem anderen Leben und hat keine direkte Übersetzung ins Englische – gibt es viele Wörter, die ähnliche emotionale Zustände in den gesprochenen Sprachen der Welt zu bezeichnen scheinen. Übersetzungswörterbücher legen zum Beispiel nahe, dass das englische Wort love mit dem türkischen Wort sevgi und dem ungarischen Wort szerelem gleichgesetzt werden kann.

Aber bedeutet dies, dass das Konzept der „Liebe“ im Englischen, Türkischen und Ungarischen dasselbe ist? Dieser Frage gehen wir nach, indem wir die Bedeutung von Emotionskonzepten in einer Stichprobe von 2474 Sprachen aus 20 großen Sprachfamilien untersuchen. Mithilfe einer neuen Methode aus der vergleichenden Linguistik untersuchen wir die Quellen der Variation und die Struktur der Emotionssemantik in dieser globalen Stichprobe von Sprachen.“

Drei Tipps für die Superpower im Alltag

#1 Bewusst machen: es gibt keine guten oder schlechten Gefühle.

Sie alle sind Teil unseres Erlebens und haben ihre Berechtigung. Manche weisen uns auf freudvolle Erlebnisse wie einen Geburtstag oder Studienabschluss hin, während andere uns auf eine Sehnsucht oder ein Bedauern aufmerksam machen.

#2 Wahrnehmen, nicht werten.

Je besser es uns gelingt, nicht in eine Bewertung unserer Gefühle zu gehen, desto mehr Gelassenheit und Ruhe werden wir im Alltag erleben. Die gewonnene Energie können wir sowieso viel besser für etwas anderes nutzen. Hilfreich für die Wahrnehmung ist unser Körper: eine sensible Beachtung seiner Reaktionen kann uns gute Anhaltspunkte für Entscheidungen geben. Nicht umsonst sprechen wir oft von „Bauchgefühl“.

#3 Gefühle erkennen und benennen.

Unsere vielseitige Sprache und die damit verbundene Beschreibung von Gefühlen hilft uns, mehr Klarheit zu erlangen. Das Emotionsrad nach Plutchik kann eine gute Hilfestellung sein. Je öfter wir es probieren, desto besser werden wir darin. Übung macht den Superhelden.

SIE SIND NEUGIERIG UND WOLLEN MEHR ERFAHREN? Hier klicken und einen Termin vereinbaren.